Habitatanalyse für das Birkwild (Tetrao tetrix Linnaeus 1758) Situation der Population in den Revieren Wildenthal und Johanngeorgenstadt

Publikation: Hochschulschrift/AbschlussarbeitBachelorarbeit

Beitragende

  • Felix Tippmann - (Autor:in)

Abstract

Im Forstbezirk Eibenstock siedelte sich ein Jahr nach dem Sturm „Kyrill“ Birkwild an. Es entstand eine kleine, aber seither wachsende und sich reproduzierende Population. Diese ist Teil der Subpopulation Westerzgebirge, die im Metapopulationssystem Erzgebirge eine wichtige Rolle spielt. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der derzeitigen Habitatqualität als Grundlage für einen noch aufzustellenden Maßnahmenkatalog. Mittels GIS-Software wurde aus dem Orthophoto eine grobe Einschätzung vorgenommen, die anschließend von Kartierungen verfeinert wurde. In Anlehnung an REIMOSER ET AL. (2000) und nach einer intensiven Literaturrecherche wurde ein Habitatmodell erarbeitet. In dieses flossen dann die Werte aus Luftbildbewertung und Kartierung ein. Resultat der Habitatanalyse ist, dass sich rund ein Drittel der untersuchten Flächen generell sehr gut für eine Besiedelung eignet. Der Anteil der als Winterlebensraum geeigneten Flächen ist insgesamt relativ hoch: 30,8 % wurden als sehr hoch geeignet und 3,1 % als mittel geeignet bewertet. Der Flächenanteil als Sommerlebensraum hoch geeigneter Habitate liegt bei 11,9 %, mittel geeignete Habitate sind auf 22 % der bewerteten Flächen zu finden. 65,8 % des UG sind als ungeeignet bewertet worden. Da es sich beim nachweislich durch Birkwild genutzten Areal um Sturmschadflächen in einem großen zusammenhängenden Waldgebiet handelt, ist dieser Wert akzeptabel – es handelt sich größtenteils um die verbliebenen, noch bestockten Flächen. Der aktuelle Zustand des Habitats ist insgesamt gut bis sehr gut. Jedoch werden bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre großflächige Lebensraumverschlechterungen erwartet. Es ist daher ein Managementplan zu erarbeiten, der unter anderem die folgenden Maßnahmen einschließen sollte: Fortführung des Monitorings, Störungsminimierung (Loipenführung, Ausweitung des Wegegebots und von Betretungsverboten), intensives Prädatorenmanagement, Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Habitatqualität auf ausreichender Fläche und in kurzer Zeit – insbesondere unter Berücksichtigung der Verbindung zu Habitaten in der Tschechischen Republik. Zunächst sollte die Qualität als Sommerlebensraum verbessert bzw. erhalten werden, um auf ganzer Fläche optimale Voraussetzungen für eine hohe Überlebensrate bei Gelegen, sowie Jung- und Altvögeln zu schaffen.

Details

OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
Betreuer:in / Berater:in
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2014
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Schlagworte

Schlagwörter

  • Birkhuhn, Tetrao tetrix, Habitalanalyse, Sachsen