Gentherapie der Hämophilie: Empfehlung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH)

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Beitragende

  • Wolfgang Miesbach - , Universitätsklinikum Frankfurt (Autor:in)
  • Johannes Oldenburg - , Universität Bonn (Autor:in)
  • Robert Klamroth - , Vivantes Klinikum im Friedrichshain (Autor:in)
  • Hermann Eichler - , Universität des Saarlandes (Autor:in)
  • Jürgen Koscielny - , Charité – Universitätsmedizin Berlin (Autor:in)
  • Susanne Holzhauer - , Charité – Universitätsmedizin Berlin (Autor:in)
  • Katharina Holstein - , Universität Hamburg (Autor:in)
  • Johanna A.Kremer Hovinga - , Universität Bern (Autor:in)
  • Lorenzo Alberio - , Université de Lausanne (Autor:in)
  • Martin Olivieri - , Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) (Autor:in)
  • Ralf Knöfler - , Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin (Autor:in)
  • Christoph Male - , Medizinische Universität Wien (Autor:in)
  • Andreas Tiede - , Medizinische Hochschule Hannover (MHH) (Autor:in)

Abstract

Die Gentherapie hat sich in den vergangenen Jahren zu einer realistischen Behandlungsoption für Patienten mit Hämophilie entwickelt. Unter Berücksichtigung der verfügbaren Literatur und der persönlichen Erfahrungen aus klinischen Studien diskutieren wir hier wesentliche Aspekte der Gentherapie der Hämophilie A und B mit Vektoren auf Basis des Adeno-assoziierten Virus (AAV) einschließlich zu erwartender Ergebnisse, Risiken, Nebenwirkungen und Auswirkungen auf patientenrelevante Endpunkte. Überlegungen zur Auswahl von Patienten, zum Aufklärungs- und Einwilligungsprozess, zur ambulanten Durchführung und Überwachung der Gentherapie sowie zur Erfassung von Daten werden dargestellt. Die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Hepatologie und anderen Fachgruppen wird dargelegt. Besondere Berücksichtigung finden strukturelle und organisatorische Voraussetzungen der Zentren, die Gentherapie durchführen (Dosierungszentren oder „Hub“), und der heimatnahen Zentren, die Patienten der Gentherapie zuführen und die Nachsorge übernehmen („Spoke“). Wir geben eine Empfehlung zur Nutzung einer elektronischen Plattform zum sicheren und verzögerungsfreien Datenaustausch zwischen diesen Zentren und den Patienten. Diese elektronische Plattform wird auch die Primärdatenquelle sein für Pharmakovigilanz, Studien, nationale und internationale Register sowie für die frühe Nutzenbewertung dieser neuen Therapieform. Überlegungen zur Finanzierung der Gentherapie sowie zur möglichen zukünftigen Nutzung bei Jugendlichen und Kindern werden diskutiert. In einem sich rasch entwickelnden wissenschaftlichen Umfeld sollen diese Empfehlungen den betreuenden Einrichtungen und Kostenträgern erste Orientierung in Vorbereitung auf die Anwendung der Gentherapie nach ihrer Zulassung geben.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)196-207
Seitenumfang12
FachzeitschriftHamostaseologie
Jahrgang43
Ausgabenummer3
Frühes Online-Datum14 Dez. 2022
PublikationsstatusVeröffentlicht - Juni 2023
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

PubMed 36516966

Schlagworte

ASJC Scopus Sachgebiete

Schlagwörter

  • factor IX, factor VIII, gene therapy, haemophilia, practice guideline, recommendations

Bibliotheksschlagworte