Die Vermittlung technisch anspruchsvoller Lehrinhalte in Übungen ist oft an die Verwendung von Software geknüpft, die zur Bearbeitung benötigt wird. Gleichzeitig ist eine Vielzahl von Anforderungen und technischen Gegebenheiten zu beachten. Klassische Lehrveranstaltungen folgen dem Frontalunterrichtsprinzip. Der Lehrende zeigt an einem Beispiel alle zu erfüllenden Arbeitsschritte. Die Studierenden lernten auf diese Weise die Bedienung der Software und der benötigten Funktionen vorwiegend nach dem Prinzip „Vormachen und Nachmachen“. Leichte Variationen zum Beispiel erfordern dann noch eine gewisse Adaptionsleistung des Studierenden des Gesehene an die eigene Aufgabenvariante. Die Ergebnisse werden anhand festgelegter Kriterien und Fehlerkataloge bewertet.
Diese Vorgehensweise ist zum einen wenig motivierend und zum anderen weit von den späteren Anforderungen der realen Arbeitswelt entfernt. Der Zwang zur Online-Lehre infolge der Covid-19-Pandemie wurde als Chance genutzt, bei der Lehrveranstaltung Produktionsautomatisierung dieses nicht mehr zeitgemäße Lehrkonzept durch ein neues zu ersetzen. Es basiert auf den Prinzipien der Gamification und erweitert den Handlungsraum des Lernenden erheblich. Durch den Einsatz real wirkender Belohnungen und der Möglichkeit die eigenen Ergebnisse selbst kontrollieren zu können, wird eine intrinsisch motivierende Arbeitsumgebung geschaffen. Die Integration einer wettbewerblichen Komponente steigert die Motivation zusätzlich.