Frühe Mobilisation nach Schlaganfall: Akzeptiert, aber noch limitierte Evidenz (Orginaltitel: Early mobilization after stroke: Early adoption but limited evidence).
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Abstract
Der Begriff „frühe Mobilisation“ wurde erstmals auf einer schwedischen Konsenskonferenz Mitte der 1980er-Jahre auf der Basis lokaler schwedischer und norwegischer Leitlinien empfohlen und diskutiert.
Die frühe Mobilisation nach Schlaganfall wurde in der Literatur bekannter, nachdem in den frühen 1990er-Jahren Indredavik und Studienkollegen eine deutlich geringere Sterblichkeit und Behinderung fanden, wenn sie auf ihren spezialisierten Schlaganfallstationen (Stroke Units) frühzeitig mit Rehabilitation und Mobilisierung der Patienten begannen [21]. Diese erste Studie war wiederum Teil einer bedeutenden Cochrane-Übersichtsarbeit von Peter Langhorne und Kollegen [33], die eindeutig die Vorteile einer organisierten und spezialisierten Schlaganfallstation belegte. Frühe Mobilisation und Rehabilitation wurden somit als wichtige Komponenten der Schlaganfallversorgung betrachtet sowie diskutiert [25] und fanden um 1994 erstmals Einzug in nationale klinische Leitlinien [3].
Die erste randomisierte kontrollierte Studie zur frühzeitigen Mobilisation startete Im Jahr 2004 („A Very Early Rehabilitation Trial“, AVERT Phase II) [8]. AVERT untersuchte die Durchführbarkeit und Sicherheit einer frühzeitigen aufgabenspezifischen Mobilisierung auf einer spezialisierten Schlaganfallstation in den ersten 24 Stunden nach Schlaganfall. Dieses Behandlungsprotokoll, das von den Beobachtungen Indredaviks norwegischer Schlaganfallstation und deren Philosophie der „frühen Mobilisation“ herrührte, bewirkte selbst bei schwerer betroffenen Patienten nach Schlaganfall mehr körperliche Aktivität am Tag [7], [8]. Die Intention, in den ersten 24 Stunden nach Schlaganfall aktiv mit der Behandlung in AVERT Phase II zu beginnen, wurde bewusst gewählt, um in der klinischen Praxis ein klares Zeichen gegenüber der Unsicherheit hinsichtlich potenzieller Risiken und Nutzen einer frühen aktiven Mobilisation zu setzen.
Bislang gibt es bis März 2015 gerade einmal vier abgeschlossene randomisierte Studien zur frühen Mobilisierung innerhalb von 24–72 Stunden nach Schlaganfall (AVERT Phase II, VERITAS, AKEMIS und die Lausanne-Studie) [9]. Alle diese Studien nutzten relativ breit aufgestellte Ein- und Ausschlusskriterien. Auch die Inhalte der Studienarme variierten von häufigem Mobilitätstraining mit Physiotherapeuten oder mit Krankenschwester (AVERT, VERITAS) bis hin zu Protokollen, die zunächst allein die Neigung des Kopfteils des Bettes änderten und erst nach 52 Stunden aus dem Bett mobilisierten (Lausanne-Studie).
Die frühe Mobilisation nach Schlaganfall wurde in der Literatur bekannter, nachdem in den frühen 1990er-Jahren Indredavik und Studienkollegen eine deutlich geringere Sterblichkeit und Behinderung fanden, wenn sie auf ihren spezialisierten Schlaganfallstationen (Stroke Units) frühzeitig mit Rehabilitation und Mobilisierung der Patienten begannen [21]. Diese erste Studie war wiederum Teil einer bedeutenden Cochrane-Übersichtsarbeit von Peter Langhorne und Kollegen [33], die eindeutig die Vorteile einer organisierten und spezialisierten Schlaganfallstation belegte. Frühe Mobilisation und Rehabilitation wurden somit als wichtige Komponenten der Schlaganfallversorgung betrachtet sowie diskutiert [25] und fanden um 1994 erstmals Einzug in nationale klinische Leitlinien [3].
Die erste randomisierte kontrollierte Studie zur frühzeitigen Mobilisation startete Im Jahr 2004 („A Very Early Rehabilitation Trial“, AVERT Phase II) [8]. AVERT untersuchte die Durchführbarkeit und Sicherheit einer frühzeitigen aufgabenspezifischen Mobilisierung auf einer spezialisierten Schlaganfallstation in den ersten 24 Stunden nach Schlaganfall. Dieses Behandlungsprotokoll, das von den Beobachtungen Indredaviks norwegischer Schlaganfallstation und deren Philosophie der „frühen Mobilisation“ herrührte, bewirkte selbst bei schwerer betroffenen Patienten nach Schlaganfall mehr körperliche Aktivität am Tag [7], [8]. Die Intention, in den ersten 24 Stunden nach Schlaganfall aktiv mit der Behandlung in AVERT Phase II zu beginnen, wurde bewusst gewählt, um in der klinischen Praxis ein klares Zeichen gegenüber der Unsicherheit hinsichtlich potenzieller Risiken und Nutzen einer frühen aktiven Mobilisation zu setzen.
Bislang gibt es bis März 2015 gerade einmal vier abgeschlossene randomisierte Studien zur frühen Mobilisierung innerhalb von 24–72 Stunden nach Schlaganfall (AVERT Phase II, VERITAS, AKEMIS und die Lausanne-Studie) [9]. Alle diese Studien nutzten relativ breit aufgestellte Ein- und Ausschlusskriterien. Auch die Inhalte der Studienarme variierten von häufigem Mobilitätstraining mit Physiotherapeuten oder mit Krankenschwester (AVERT, VERITAS) bis hin zu Protokollen, die zunächst allein die Neigung des Kopfteils des Bettes änderten und erst nach 52 Stunden aus dem Bett mobilisierten (Lausanne-Studie).
Details
Originalsprache | Englisch |
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Seiten (von - bis) | 120-124 |
Seitenumfang | 5 |
Fachzeitschrift | Neuroreha |
Jahrgang | 7 |
Ausgabenummer | 3 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2015 |
Peer-Review-Status | Ja |