ABSTRACT: Ausgehend von einer Konzipierung von Fremdenfeidlichkeit und Rechtsextremismus als soziale Konstruktionen werden der theoretische Hintergrund und empirische Ergebnisse eines Thueringer Forschungsprojekts zu sozialen Konstruktionen des politischen Extremismus dargestellt. Es wird zunaechst ueber einen am Social Constructionism (K. Gergen) angelehnten, sozialpsychologischen Theorieentwurf informiert, der erklaeren soll, wie auf personalen und sozialen Systemebenen Menschen und soziale Gemeinschaften ihre sozialen Konstruktionen, Orientierungen und Einstellungen ueber die Wirklichkeit schaffen. Makrosoziale Moeglichkeitsraeume fuer soziale und individuelle Konstruktionen, Bedeutungsraeume sozialer Konstruktionen, die durch Kommunikation in sogenannten Deutegemeinschaften geschaffen werden, Interaktionsraeume als die Ebenen, auf denen soziale Gruppen tatsaechlich funktionieren, und individuelle Sinnraeume sind die Kernbegriffe des sozialpsychologischen Theorienetzes. In einer fragebogengestuetzten Untersuchung an 1177 Thueringer 13- bis 21jaehrigen wurden zunaechst Bedeutungsraeume fuer soziale Konstruktionen ueber Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus erschlossen. Ueber die dabei erfolgte Kopplung von faktor- und clusteranalytischen Auswertungsschritten wird ausfuehrlich berichtet. Ausschnitthaft wird im Anschluss ueber die Ergebnisse einer gegenwaertig laufenden Untersuchungsphase informiert, in der mit Hilfe strukturierter Interviews mit etwa 50 Thueringer 13- bis 23jaehrigen Mitgliedern von Jugend-Cliquen versucht wird, die Interaktionsraeume rechts- und linksextremer Jugendgruppen zu rekonstruieren. Mit anschliessenden narrativen Interviews sollen Einblicke in die individuellen Sinnstrukturen und biographischen Hintergruende rechts- und linksextrem orientierter Jugendlicher erhalten werden. (Zeitschrift/Ute R. Wahner - ZPID) CLASSIFICATION: 2960; 3000; 29; 30