Ermittlung ehemaliger Vorkommen des Europäischen Ziesels (Spermophilus citellus citellus, L. 1766), sowie Eruierung potentieller Standorte für eine Wiederansiedlung im Osterzgebirge

Publikation: Hochschulschrift/AbschlussarbeitMasterarbeit

Beitragende

  • Christina Schug - (Autor:in)

Abstract

Das Ziesel ist die zuletzt in Deutschland ausgestorbene Säugetierart. Früher war es in der Gegend der Städte Altenberg und Bad Gottleuba-Berggießhübel im Osterzgebirge zu finden. Vor einigen Jahren begannen erste Wiederansiedlungsversuche, doch der erwünschte Erfolg blieb aus. Ursächlich ist vermutlich eine unpassende Standortwahl. Nun soll der zweite Versuch einer Wiederansiedlung durchgeführt werden. Das Ziel der Arbeit war es, einen geeigneteren Standort zu finden.\nWesentlich war die Voraussetzung, dass für den Standort ein historisches Zieselvorkommen dokumentiert ist. Das frühere Verbreitungsgebiet wurde mithilfe der Auswertung historischer Literatur und der Durchführung von Zeitzeugen- und Experteninterviews rekonstruiert. Zudem wurden die Anforderungen des Ziesels an die Standortökologie einbezogen. Neben der Begehung der Standorte und Kooperationsgesprächen mit den Flächeneigentümern war ein Vergleich des Ist- und Soll-Zustands Bestandteil der Ergebnisfindung. Als Teil der Beantwortung der Forschungsfrage wurden Untersuchungen angestellt, die sich auf den Zeitpunkt des Aussterbens und die Ursachen dessen beziehen. So konnte man weitere Rückschlüsse über die Anforderungen des Ziesels ziehen. Es konnte herausgefunden werden, dass der Hauptgrund für das Aussterben die Veränderung der Landnutzungsart war. Die letzten Sichtnachweise stammen aus dem Jahr 1961.\nInsgesamt konnten acht ehemalige Zieselstandorte gefunden werden. Mit einer Entscheidungsmatrix wurde aus diesem Flächenpool ausgewählt, welche die beste ist. Keine der Flächen ist mehr vollständig in ihrem damaligen Zustand. Dennoch weisen die Flächen bei Lauenstein und Hellendorf Bedingungen auf, die zu einer aussichtsreichen Planung führen. Wird eine Entfernung der Gehölze an der Lauensteiner Fläche gewährleistet, wird diese für das Projekt ausgewählt, andernfalls der Standort Hellendorf.\nDa besonders die standortökologischen Bedingungen nun mehr mit in die Planung einbezogen wurden, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederansiedlung hiermit deutlich gestiegen. Zur Steigerung der Akzeptanz für das Projekt sollte man sich im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit die gesellschaftliche Rolle des Ziesels als „Flaggschiffart“ zunutze machen. Zukünftig wird für eine Wiederansiedlung die Schaffung eines grenzübergreifenden Projektes empfohlen.

Details

OriginalspracheDeutsch
Gradverleihende Hochschule
Betreuer:in / Berater:in
  • Roth, Mechthilde, Betreuer:in
  • Roth, Mechthild, Betreuer:in, Externe Person
  • Zschille, Jana, Betreuer:in
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2017
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Schlagworte

Schlagwörter

  • Europäisches Ziesel, Osterzgebirge, Vorkommen, Habitatnutzung, Wiederansiedlung, Management