Einfluss des therapeutischen Temperaturmanagements auf den klinischen Verlauf bei intrahospital reanimierten Patienten: Eine retrospektive Analyse

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Beitragende

  • Felix Wanek - , Katholisches Krankenhaus Erfurt (Autor:in)
  • Stefanie Meißner - , Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Autor:in)
  • Sebastian Nuding - , Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Autor:in)
  • Sebastian Hoberück - , Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Technische Universität Dresden (Autor:in)
  • Karl Werdan - , Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Autor:in)
  • Michel Noutsias - , Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Autor:in)
  • Henning Ebelt - , Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin (Autor:in)

Abstract

Methode
Retrospektive Analyse von allen Patienten nach stattgehabtem intrahospitalem Herz-Kreislauf-Stillstand und Wiedererlangung eines Spontankreislaufs, die auf der Intensivstation der kardiologischen Abteilung des Universitätsklinikums Halle (Saale) im Zeitraum von 1999–2009 behandelt werden.

Ergebnisse
Im Untersuchungszeitraum werden insgesamt 169 Patienten (62,4 %) mit Angaben zur Körpertemperatur über mehr als 8 h behandelt. Bei 64 Patienten (37,9 %) wird ein invasives therapeutisches Temperaturmanagement (targeted temperature management – TTM+) durchgeführt, bei 105 Patienten (62,1 %) erfolgt dies nicht (TTM−). Die beiden Gruppen zeigen hinsichtlich des Alters (TTM+: 67,6 ± 12,6 Jahre, TTM−: 69,8 ± 12,6 Jahre; p = 0,257), der Komorbiditäten und des Ereignis-EKGs keine signifikanten Unterschiede, allerdings ist der Anteil männlicher Patienten in der Gruppe TTM+ signifikant größer (76,6 % vs. 58,1 %; p = 0,015). Alle Patienten sind nach der Reanimation intubiert und beatmet. Die Zeit bis zum Wiederkehr eines Spontankreislaufs (ROSC) ist in der Gruppe der TTM(+)-Patienten erhöht (25,9 ± 25,8 min vs. 15,0 ± 12,4 min; p = 0,005). In der Gruppe TTM+ zeigen sich ein geringeres 30-Tage-Überleben sowie ein ungünstigeres neurologisches Ergebnis im Vergleich zur Gruppe TTM− (Glasgow Outcome Scale I oder II: 75 % vs. 55,2 %). Der negative Einfluss der Hypothermie bleibt nach Adjustierung für das Alter der Patienten bestehen, nicht jedoch nach Adjustierung sowohl für das Alter als auch für die Dauer der Reanimation (nichtadjustierte Odds-Ratio für günstiges neurologisches Ergebnis unter TTM: 0,411 [p = 0,011]; Odds-Ratio bei Adjustierung für das Alter: 0,396 [p = 0,009]; Odds-Ratio nach Adjustierung für Alter und Dauer der Reanimation: 0,505 [p = 0,121]).

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)297-304
Seitenumfang8
FachzeitschriftMedizinische Klinik : Zeitschrift für innere Medizin in Klinik und Praxis
Jahrgang117
Ausgabenummer4
PublikationsstatusVeröffentlicht - Mai 2022
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

PubMed 33877423

Schlagworte

Schlagwörter

  • Body temperature, Heart arrest, Hypothermia, Return of spontaneous circulation, Treatment outcome

Bibliotheksschlagworte