Die Ohnmacht der Bilder. Über die Visuellen Ambivalenzen der Proteste in Lützerath
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Eingeladen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Der Beitrag analysiert die visuelle Ambivalenz der Klimaproteste in Lützerath. Basierend auf meinen Forschungen zu populären Bildpraktiken in den Sozialen Medien stelle ich die Frage, warum sich trotz der Fülle an einprägsamen Fotografien aus Lützerath keine anhaltende politische Wirksamkeit entfaltete. Vielmehr entziehen sich die Bildnarrative einer klaren Symbolik. Besonders die Portraits von Luisa Neubauer und Greta Thunberg, die formal an historische Ikonen weiblichen Protests anschließen, wurden im digitalen Raum für Deutungskämpfe instrumentalisiert oder zu Memes umfunktioniert. Die daraus resultierende „Memefizierung des Protests“ verschiebt den dokumentarischen Anspruch zugunsten affektiver und oft ironischer Aneignung. Anstelle stabiler Ikonen entsteht ein Netzwerk instabiler, widersprüchlicher Bilder – ein Zeichen für die visuelle Zerrissenheit der Klimabewegung und die zunehmend prekäre politische Wirksamkeit von Bildern im digitalen Zeitalter.
Details
| Originalsprache | Deutsch |
|---|---|
| Seiten (von - bis) | 81-90 |
| Fachzeitschrift | Texte zur Kunst |
| Jahrgang | 2023 |
| Ausgabenummer | 130 |
| Publikationsstatus | Veröffentlicht - Juni 2023 |
| Peer-Review-Status | Ja |