In Deutschland gelten Waschbär und Marderhund seit einigen Jahren als etabliert und invasiv. Ziel der Arbeit war die Darstellung der aktuellen Situation beider Arten innerhalb Deutschlands. rnAufgrund des omnivoren Nahrungsverhaltens und den günstigen Lebensbedingungen (Klima, kaum natürliche Feinde, günstige Habitate etc.), stellt Deutschland ein attraktives Ausbreitungsareal dar. Während beide Arten aquatisch geprägte Naturhabitate bevorzugen, bleibt die Tendenz zur Besiedlung urbaner Lebensräumen bislang dem Waschbär vorbehalten. Aufgrund seiner Rolle als Krankheitsüberträger und Verursacher ökonomischer Schäden, existiert in betroffenen Gebieten ein hohes Konfliktpotential. Beide Arten gelten als Verbreiter von Duncker’schem Muskelegel, Staupe- und Räudeerkrankungen, zudem ist der Marderhund Träger vom Kleinen Fuchsbandwurm, Trichinen und wäre bei einer Wiedereinschleppung der Tollwut, bedeutender Verbreitungsvektor. Hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen, insbesondere auf heimische Arten, konnte festgestellt werden, dass vor allem zum Waschbär sehr kontroverse Meinungen in der Wissenschaft existieren. Zur Klärung dieser Thematik bedarf es wohl noch einiger Forschungsprojekte, sodass auch diese Arbeit keine eindeutigen Beantwortung der Frage geben kann, ob und wie sehr Waschbär und Marderhund heimische Arten (insbesondere Boden- und Höhlenbrüter sowie Amphibiengesellschaften) durch Prädation grundsätzlich negativ beeinflussen. Als Konkurrenten von einheimischen Raubsäugern (Fuchs, Dachs, Baum- und Steinmarder) sind beide Arten als eher weniger bedrohlich einzustufen.rnFür die Entwicklung von Managementstrategien ist die flächendeckende und kontinuierliche Erfassung von Bestandsdaten beider Arten sowie möglichst genaue und umfangreiche Kenntnisse über ökonomische und ökologische Auswirkungen notwendig. Als Jagdmethoden kommen für beide Arten der Ansitz, der Fallenfang sowie die Baujagd in Frage.