Arabische Märchen zwischen Berlin und München: Migrantenautorschaft, Gender und Stereotypisierung in Abbas Khiders Der falsche Inder (2008)
Publikation: Beitrag in Fachzeitschrift › Forschungsartikel › Beigetragen › Begutachtung
Beitragende
Abstract
Abbas Khiders teilweise autobiographischer Roman Der falsche Inder (2008) porträtiert die strapaziöse Reise eines irakischen Flüchtlings, dem es schließlich gelingt, eine neue Identität als Autor in Deutschland zu finden. Dieser Essay untersucht die Formen der literarischen Inszenierung von Autorschaft, die der Text vor dem Hintergrund vorherrschender migrations- und islamfeindlicher Stereotype in der deutschen Öffentlichkeit entwickelt. Khiders Protagonist erkämpft sich diskursive Handlungsfähigkeit nicht nur durch eine spielerische Aneignung der deutschen Literaturtradition, sondern auch durch eine Konfrontation von Stereotypisierungen und Formen kultureller Ausgrenzung, die mit Hilfe einer selbstreflexiven Ironie und kreativer Mechanismen der Umkehr funktioniert. So kann der Text Machtstrukturen offenlegen, die den Zugang zum deutschen literarischen Diskurs regulieren. Zudem werden im Roman anhand eines Geflüchteten und seiner öffentlichen Wahrnehmung Tendenzen der geschlechtlichen Diskriminierung, die den medialen Migrationsdiskurs der letzten Jahre prägten, einer kritischen Reflexion unterzogen, sodass zugleich ein Hinterfragen von in der westlichen Gesellschaft präsenten Formen von Sexismus möglich wird.
Details
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 70-89 |
Seitenumfang | 20 |
Fachzeitschrift | The German Quarterly |
Jahrgang | 93 |
Ausgabenummer | 1 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1 Dez. 2020 |
Peer-Review-Status | Ja |
Externe IDs
Scopus | 85079732254 |
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ORCID | /0000-0002-1499-7513/work/142249556 |
Schlagworte
Ziele für nachhaltige Entwicklung
Schlagwörter
- Iraqi literature, German language literature, 2000-2099, Khider, Abbas (1973-), Der falsche Inder (2008), novel, refugee experience, German identity, stereotypes