Analyse über preisbeeinflussende Parameter im Wohnimmobiliensegment

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftForschungsartikelBeigetragenBegutachtung

Abstract



Der Wohnimmobilienmarkt mit den vielzähligen Handelnden ist heterogen. Das Wissen der Handelnden differiert stark und darüber hinaus existieren verschiedene persönliche Wertvorstellungen zu denselben Immobilien. Anders als bei der subjektiven Einschätzung und Verhandlung des Immobilienpreises durch Kaufende oder Verkaufende fließen diese persönlichen Einschätzungen und Meinungen nicht in die Verkehrswertermittlung ein. Da jedoch die Kaufpreise die Grundlage für die Verkehrswertermittlung bilden, wirkt sich bei der Auswertung dieser subjektive Einfluss aus.

Durch die Untersuchung der Perspektive von Kaufenden soll Aufschluss über (weitere) wertrelevante Kriterien erlangt werden und in einer Wichtung münden. Dadurch ist zu erwarten, dass ein Teil der Reststreuung zwischen Preis und Wert erklärbar wird. Im Rahmen einer explorativen Untersuchung durch eine qualitative Befragung privater Immobilienkaufenden wurden erste Erkenntnisse über wichtige preisbildende Eigenschaften bei Wohnimmobilien im Bestand gesammelt. Untersuchungsgegenstand sind Kaufende selbst genutzter und nicht selbstgenutzter Immobilien im individuellen Wohnungsbau bzw. von Mehrfamilienhäusern, die in den letzten fünf Jahren erworben wurden. Für diese beiden Gruppen werden zwei unterschiedliche Leitfäden im Rahmen der qualitativen Interviews erarbeitet.

Im Ergebnis der qualitativen Studie zeigen sich Parallelen zwischen den persönlichen Parametern der Kaufenden und den Kriterien der normierten Wertermittlung. Allerdings zeichnet sich auch ab, dass nicht nur Entfernungen zu bestimmten Einrichtungen wie Bildungsstätten oder Verkehrsanbindungen Einfluss haben, sondern auch die kurze Entfernung zu Menschen im persönlichen Umfeld dazu führt, dass Kaufende sich für eine bestimmte Immobilie entscheiden und dafür auch mehr zu bezahlen bereit sind. Diese Aspekte finden aktuell keine Berücksichtigung in der Wertermittlung und bedürfen daher einer weiteren Untersuchung. Auch ist ersichtlich, dass Kaufende ein unterschiedliches Verständnis des Begriffs „Wert“ aufweisen. Der von ihnen verstandene „Wert“ definiert sich – anders als in der Wertermittlung – eher darüber, was sie als Kaufende zu zahlen bereit sind. Die persönlichen Vorstellungen bestimmen den Preis und somit den „persönlichen Wert“ der Immobilie. Die Begrifflichkeiten Preis und Wert werden durch den Laien zumeist synonym verwendet.

Details

OriginalspracheDeutsch
Fachzeitschriftbwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2023
Peer-Review-StatusJa

Externe IDs

ORCID /0000-0002-3856-7729/work/143958565
ORCID /0000-0001-8962-1505/work/143958620
ORCID /0000-0003-2742-5183/work/143959501

Schlagworte