Die strategische Umstellung auf grüne Wasserstoffversorgungsketten bringt eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich, wenn es darum geht, strategische Entscheidungen für die Herstellung, den Transport und die Versorgungskette zu treffen, wie z. B. die Standorte für die Erzeugung und Speicherung oder den Transportmodus für den Transfer von grünem Wasserstoff. Solche Entscheidungen sind mit drei speziellen Hindernissen konfrontiert, die für die Forschungsanalyse interessant sind. Erstens wurden solche Entscheidungen auf der grünen Wiese in vielen Fällen noch nie zuvor getroffen, was den Zugang zu historischen Informationen über Produktions- und Transportvolumina einschränkt, was durch ein neues Maß an Unsicherheit in vielen globalen Produktions- und Transportkontexten noch verstärkt wird. Zweitens stehen in einer digitalen Industrie 4.0-Umgebung neue Datenquellen und Rechenkapazitäten zur Verfügung, die Big Data und Data Lake-Umgebungen schaffen, in denen herkömmliche Methoden zur Entscheidungsunterstützung nur begrenzt zugänglich und nutzbar sind. Drittens ist eine integrierte Bewertung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte zusammen mit einer Resilienzperspektive erforderlich, da Kompromisse zwischen diesen verschiedenen Leistungsdimensionen einbezogen werden müssen. In diesem Beitrag werden die drei spezifischen Herausforderungen umrissen und angegangen, indem ein Konzept zur Integration der drei Standard-Nachhaltigkeitsperspektiven mit der zusätzlichen Resilienzperspektive abgeleitet wird und wie dieses auf die Entscheidungsfindung in einem strategischen, datengesteuerten und digitalen Umfeld der entstehenden Lieferketten für grünen Wasserstoff zugeschnitten werden kann.