Entlarvt! Mit parasitoiden Schlupfwespen gegen den Buchdrucker Ips typographus L. - Aktuelles aus den Projekten EIVES und IPSolut
Aktivität: Vortrag oder Präsentation an externen Einrichtungen/Veranstaltungen › Vortrag › Beigetragen
Personen und Einrichtungen
- Anna Lawall - , Professur für Waldschutz (Redner:in)
- Elisabeth Spann - , Professur für Waldschutz (Redner:in)
Datum
29 März 2022
Beschreibung
Die Gemeine Fichte (Picea abies L.) steht aufgrund ihres hohen Waldflächenanteils und ihrer aktuell starken Gefährdung durch vermehrte Trockenperioden, Stürme und dem damit einhergehenden massenhaften Auftreten von Sekundärschädlingen derzeit besonders im Fokus. Besonders phloeophage Borkenkäferarten wie der Buchdrucker (Ips typgraphus L.) zählen zu den wirtschaftlich bedeutendsten Waldschädlingen. Aktuell angewandte Verfahren einer sauberen Waldbewirtschaftung sowie der Einsatz mechanischer Verfahren oder nichtselektiver Insektizide stoßen gegenwärtig an ihre Grenzen. Es bedarf daher der Bereitstellung von naturnahen Regulationsverfahren als Ergänzung zu bereits existierenden Bekämpfungsmethoden.An diesem Punkt setzen die Projekte EIVES und IPSolut an. Das perspektivische Ziel ist es, die Populationsdichte des Buchdruckers punktuell durch die Freisetzung von in Massenzucht vermehrter parasitoider Hymenoptera effektiv zu regulieren. Vorteile dieser Insekten bestehen in vielversprechenden Parasitierungsraten, einer hohen Mobilität sowie einer großen Vermehrungsrate. Im Bereich des Vorratsschutzes sowie der Landwirtschaft existieren bereits etablierte Verfahren der Schädlingsbekämpfung mittels Ausbringung parasitoider Hymenoptera, weshalb die Entwicklung eines solchen Verfahrens für den Waldschutz naheliegt.
Im Jahr 2021 konnten für den sächsischen Raum bereits potenzielle Zielarten für die Zucht ermittelt werden. Die Arten gehören zu den Brack- und Erzwespen und sind Larvalparasitoide an Ips typographus. Für eine funktionierende Massen-Laborzucht ist es jedoch entscheidend, einen Ersatzwirt zu finden, welcher unkompliziert und in ausreichender Anzahl kontinuierlich nachgezüchtet werden kann. Deshalb liegt der Fokus aktuell auf Vorratsschädlingen aus der Ordnung Coleoptera. Kleinere Zuchtversuche fanden bereits am Tabakkäfer (Lasioderma serricorne FABRICIUS) statt, bisher jedoch ohne Erfolg. Das Ziel des anstehenden Projektjahres ist es, die Versuche am Tabakkäfer zu vertiefen, weitere Vorratsschädlinge auf ihre Eignung als Ersatzwirte zu testen und diverse parasitoide Hymenoptera unter kontrollierten Bedingungen am Originalwirt auf ihre Zuchteignung zu prüfen.
(Fach-)Tagung
Titel | 21. Jahrestagung des DPG-Arbeitskreises Vorratsschutz |
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Veranstaltungsnummer | |
Dauer | 29 - 30 März 2022 |
Webseite | |
Bekanntheitsgrad | Nationale Veranstaltung |
Ort | Technische Universität Dresden, Institut für Waldbau und Waldschutz |
Stadt | Tharandt |
Land | Deutschland |
Schlagworte
Forschungsprofillinien der TU Dresden
Schlagwörter
- Ips typographus, parasitoide Hymenoptera, Lasioderma serricorne, natürliche Gegenspieler, Massenzucht, Waldschutz, biologischer Pflanzenschutz, Ips typographus, parasitoid Hymenoptera, Lasioderma serricorne, natural antagonists, mass rearing, forest protection, biological control