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Eigenschaften von Hör- und Lesetexten in Hochschulzugangssprachtests am Beispiel der DSH

Aktivität: Vortrag oder Präsentation an externen Einrichtungen/VeranstaltungenVortragBeigetragen

Personen und Einrichtungen

Datum

12 Sept. 2024

Beschreibung

Die kontinuierlich steigende Anzahl internationaler Studierender (2022 knapp 370.000) spielt eine bedeutende Rolle in der deutschen Hochschullandschaft. Für die Zulassung zu deutschsprachigen Studiengängen müssen internationale Studierende ihre sprachliche Studierfähigkeit i.d.R. durch Hochschulzugangssprachtests (HZSTs) wie den TestDaF oder die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) nachweisen.
Während der TestDaF ein hohes Maß an Standardisierung und Qualitätssicherung aufweist (Kecker & Eckes, 2022), wird die DSH an etwa 80 Standorten, insbesondere Hochschulen sowie staatlichen und privaten Studienkollegs, auf Grundlage eines Handbuchs entwickelt (Appel et al., 2022). Die Auslegung der vorgegebenen Richtlinien kann sich von Standort zu Standort unterscheiden. Diese HZSTs variieren somit in Qualität, Durchlässigkeit und Standardisierung, wobei die bildungsbiographischen Konsequenzen für die Studierenden (und Hochschulen) identisch sind (Althaus, 2018; Wisniewski & Möhring, 2021).
Der Beitrag präsentiert die Analyse von Hör- und Lesetexten (N > 100) der Prüfungsteile Hör- und Leseverstehen in der DSH-Prüfung an 11 verschiedenen DSH-Standorten. Dabei wurde auf eine Vielzahl von Methoden zurückgegriffen, darunter klassische Lesbarkeitsindexe (LIX) sowie moderne computerlinguistische Werkzeuge wie die Common Text Analysis Platform (CTAP) (Chen & Meurers, 2016) und den Multilingprofiler (Finlayson et al., 2023) zur Bestimmung von Wortfrequenzprofilen.
Während viele Texte ähnliche Merkmale aufweisen und die Unterscheidung der Konstrukte Mündlichkeit (Hören) und Schriftlichkeit (Lesen) widerspiegeln, weichen einige Texte bzw. Standorte deutlich von der Norm ab. Einzelne Hörtexte zeigten etwa ähnlich komplexe Eigenschaften wie die Lesetexte, obwohl sie insgesamt weniger lexikalisch und syntaktisch komplex sein sollten.
Die Befunde legen nahe, dass Methoden der angewandten Linguistik zu einer konsistenten Gestaltung von Input-Texten und somit zur Standardisierung, Validität und Vergleichbarkeit von HZSTs beitragen können. Die Diskussion dieser Ergebnisse beleuchtet die damit einhergehenden Herausforderungen und bietet Impulse für zukünftige Forschung und Praxis zur Verbesserung der Testqualität und damit einer Förderung der Chancengleichheit für internationale Studierende.

(Fach-)Tagung

TitelJahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik 2024
KurztitelGAL-Jahrestagung 2024
Dauer11 - 13 September 2024
Webseite
BekanntheitsgradInternationale Veranstaltung
OrtTechnische Universität Dresden
StadtDresden
LandDeutschland

Schlagworte