Der Telekommunikationsmarkt folgt schon seit einigen Jahren dem Trend sinkender Umsätze, obwohl sowohl Anschlusszahlen als auch Verkehrsmengen stetig steigen. Die Migration der Abschlussnetzte von Kupfer nach Glasfaser, oder anders ausgedrückt von elektrischer nach optischer Übertragung, gilt als ein wichtiger Schritt in Richtung Wachstum, Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Festnetzanbieter. Die Diplomarbeit hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau einer auf Glasfaser basierenden FTTH-Infrastruktur im Anschlussnetz zum Gegenstand. Ziel soll es sein, einerseits die Kosten- und Investitionssituation zu analysieren und andererseits auf Basis einer Szenarioanalyse Handlungsempfehlungen abzuleiten. Um diese Ziele zu erreichen wird ein analytisches Kostenmodell entwickelt, welches die geforderten Umweltzustände nachvollziehbar modellieren kann. Insbesondere unterscheidet es sowohl zwischen den Technologiealternativen GPON und P2P Ethernet als auch den Einflüssen verschiedener Ausbaugebiete. Weil ein rein quantitativer Vergleich der Ergebnisse der Kostenmodels weder Zielsystem der Unternehmen, noch den Zielen der Arbeit genügt, schließt die Arbeit mit einer Diskussion der Ergebnisse hinsichtlich inttangibler Nutzen und Risiken. So kann gezeigt werden, dass die Entscheidung über GPON oder P2P Ethernet als Technologie weniger Kostenvergleich beider abhängt, als vielmehr von Geschäftsmodell und Ausbaugebiet. Obwohl die Wirtschaftlichkeit relativ stark von den Charakteristiken der Ausbaugebiets abhängt, lassen sich für die Regionen Deutschland Geschäftsmodelle nachweisen, die einen rentablen Betrieb von FTTH möglich machen. Ein zügiger und flächendeckender Ausbau von Glasfaseranschlussnetzen wird folglich in den meisten Fällen nicht durch mangelnde Wirtschaftlichkeit der Business Case, sondern durch die Höhe erforderlichen Investition limitiert. Das Modell liefert eine Reihe von Ergebnissen, die ein insgesamt positives Bild der Kosten- und Investitionssituation zeigen.